ROSANNA-Konzept
Das industriell-akademische Verbundvorhaben ROSANNA-Konzept greift die konzeptionellen Kernergebnisse des Forschungsprojekts KOSERNA auf und wendet diese auf konkrete sicherheitsrelevante Anwendungen der Satellitennavigation an. Dem Konsortium ist es im Rahmen von KOSERNA gelungen, die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Positionsbestimmung mit dem im Vorläuferprojekt KOMPASSION entwickelten kompakten GNSS-Empfänger durch Nutzung eines zweiten Frequenzbandes (Galileo-Band E5a) und gleichzeitige Auswertung beider Polarisationen deutlich zu verbessern und geeignete Verfahren zur Unterdrückung verschiedener Täuschsignale zu implementieren. Einzelne Komponenten und Algorithmen wurden bereits in zwei Testfeldern, dem GATE in Berchtesgaden sowie dem ATC in Aldenhoven, erfolgreich in statischen und dynamischen Szenarien getestet. Die Vorteile konnten anlässlich des GSA-Workshops im September 2015 in Aachen überzeugend demonstriert werden. Schließlich wurden zwei vielversprechende, sicherheitskritische Anwendungen identifiziert, die eine hochgenaue und besonders robuste Navigation erfordern: Der Automotive-Bereich, insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung der Satellitennavigation für vollautomatisiertes und fahrerloses Fahren, Rangieren und Transportieren, sowie unbemannte Luftfahrzeuge (Unmanned Aerial Vehicle - UAV). Bei beiden Anwendungen treten spezielle Herausforderungen auf, die grundlegende Untersuchungen erfordern und entsprechende F&E-Bedarfe generieren. Diese Aufgaben sollen im Rahmen von ROSANNA-Konzept bearbeitet und konzeptionell gelöst werden. Im Automotive-Bereich gehören hierzu vor allem die Erschließung neuer Bauräume am Automobil bei gleichzeitiger weiterer Miniaturisierung der Antennen und verteilter Anordnung kleiner Subarrays sowie multistandardfähige Empfängersysteme (Antennen mit integriertem Frontend), die eine Zusammenführung der Satellitennavigation mit Kommunikation und Radar ermöglichen. Bei UAVs sind dies die durch die Umgebung veränderten Empfangseigenschaften installierter Antennen, die hohe Agilität der Flugkörper sowie der Einfluss der Rotoren und Vibrationen, z. B. von Multikoptern, auf den Empfang der Navigationssignale. In diesem Projekt werden für beide Anwendungsbereiche miteinander abgestimmte grundlegende Arbeiten zur Konzeption und zur Abschätzung der Realisierbarkeit durchgeführt, um maximale Synergien aus der im Konsortium vorhandenen Expertise zu schöpfen.